Den roten Knopf an ihrem rechten Handgelenk nimmt Franziska Willermann im Alltag nicht wahr. "Ich merke gar nicht, dass ich das trage", sagt die 93-Jährige. Doch das unscheinbare Armband mit dem roten Knopf hat ihr schon einmal einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Als sich die Seniorin sehr unwohl fühlte, sie nicht mehr allein aufstehen konnte und kein Angehöriger in der Nähe war, löste sie den Hausnotruf des Caritasverbandes Emsdetten-Greven aus. "Die haben dann meiner Familie Bescheid gegeben - und schon kam Hilfe", sagt Franziska Willermann.
Rund 350 Menschen in Emsdetten, Greven, Saerbeck und Umgebung greifen im Ernstfall auf den Hausnotruf des Caritasverbandes zurück. Dabei können ältere und hilfsbedürftige Menschen den roten Knopf für mehr Sicherheit auch nur befristet nutzen, zum Beispiel, wenn Angehörige in den Urlaub reisen. "Der Hausnotruf ist ein gutes Instrument zur Selbstständigkeit für ältere oder alleinlebende Menschen ebenso wie jüngere Menschen mit Behinderung", erklärt Andreas Papke, zuständiger Mitarbeiter des Caritasverbandes Emsdetten-Greven. Wer unsicher ist, ob der Hausnotruf das Richtige ist, kann das Angebot bis zu vier Wochen unverbindlich testen. "Man sollte nicht zu lange warten", sagt Andreas Papke. Denn der Hausnotruf bedeute auch für recht fitte Senioren oder junge Menschen mit Behinderung ein gutes Stück Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Andreas Papke: "Genau das ist ja das Ziel: Dass Menschen, so lange wie möglich, in gewohnter Umgebung wohnen können."
Dabei empfiehlt sich der Hausnotruf nicht nur für Personen, deren Angehörige weit entfernt leben. Die Familie von Franziska Willermann wohnt direkt nebenan auf dem Bauernhof in Emsdetten-Hollingen. "Aber wenn alle zur Arbeit sind oder im Stall oder draußen beschäftigt sind, kann ich im Notfall nicht so schnell Hilfe erreichen", sagt die alte Dame. Löst sie den roten Knopf aus, bekommt sie sofort Sprechkontakt zu den Mitarbeitern des Hausnotrufs. Die informieren umgehend ihre Angehörigen - oder im Ernstfall den Rettungsdienst. Je nach Leistungsumfang können auch die Mitarbeiter des ambulanten Caritas-Pflegedienstes per Knopfdruck im Notfall herbeigerufen werden. "Der Vorteil ist, dass man nicht erst eine Telefonnummer wählen muss", sagt Franziska Willermann. Sie genießt das beruhigende Gefühl dank des roten Knopfes am Handgelenk.
"Ganz gleich, welchen Leistungsumfang die Nutzer wählen - wir halten immer so lange Sprechkontakt, bis die angeforderte Person wirklich vor Ort eintrifft und wir wissen, dass alles in Ordnung ist", erklärt Andreas Papke. Dabei gehe es nicht um Kontrolle. "Wichtig ist, so lange wie möglich, selbstständig zu bleiben."
Informationen bei Andreas Papke, Telefon 02572/ 157-13, papke@caritas-emsdetten-greven.de
Seit 2014 weiß Franziska Willermann den roten Knopf an ihrem Handgelenk zu schätzen. Caritas-Mitarbeiter Andreas Papke und seine Kollegen stehen für Fragen zur Verfügung.